Kämmerer – Auf der Suche nach dem Wort, das berührt - Körperbeschwerden als Anrede an den Behandler

HAPP-Veranstaltung Nr. 206 – Mittwoch, 25. Mai 2016 
[ka:punkt, Grupenstr. 8]

Auf der Suche nach dem Wort, das berührt - Körperbeschwerden als Anrede an den Behandler

Patienten mit körperlichen Beschwerden kommen mit dem Wunsch in die Therapie, dass der Behandler diese Symptomatik schnell zum Verschwinden bringen möge. Dies wirft besondere therapeutische Probleme auf. In funktionellen (somatoformen) Beschwerden drücken sich sowohl unsymbolisierte Erinnerungen an Erfahrungen mit wichtigen Anderen (embodied memories) aus, als auch unaussprechliche Erwartungen und Ängste. Die „unerhörte Botschaft“ (Israel 1983) der Beschwerden kann wie eine Szene gelesen und gemeinsam mit dem Patienten in Worte übersetzt werden. Verstehen heißt nach Antworten suchen, welche die Beschwerde berühren. Dazu muss dem Patienten zunächst geholfen werden, Worte zu finden, die detailliert und bilderreich von dem sprechen, was er bei sich als fremd und ängstigend wahrnimmt. Dann wird der Ausdruckscharakter des körperlichen Geschehens unmittelbar einsichtig, die Symptomatik mindert sich, um sich nach geduldigem Durcharbeiten ganz aufzulösen. Das wird im Vortrag anhand von Beispielen erörtert .


Referent: Dr. med. Wolfgang Kämmerer 
[Quelle: dewezet.de]
ist Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytiker. Er war lange tätig an der Abt. Innere Medizin II - Schwerpunkt Allgemeine klinische und psychosomatische Medizin – der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg unter der Leitung von Paul Christian und Peter Hahn. 1984 Aufbau und bis 2013 Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin im Krankenhaus der Henriettenstiftung Hannover. Dort intensive klinische und wissenschaftliche Beschäftigung mit der fokalen Psychotherapie. Vielfache Lehrtätigkeit, u.a. als Lehrbeauftragter der MHH. Veröffentlichungen zu vielen Gebieten klinischer Psychosomatik, zu methodischen Problemen der Diagnostik und zur Therapie. 
Literatur: 
Körpersymptom und Psychotherapie, 2. Aufl.1999, VAS, Frankfurt a. M. 
Auf der Suche nach dem Wort, das berührt – Intersubjektivität und Fokus im Psychosomatischen Dialog, 2016, Springer, Heidelberg/Berlin (bei GoogleBooks)
- Friedrich Meinecke und das Problem des Historismus, Verlag Peter Lang, 2014

Termin: Mittwoch, den 25. Mai 2016, 19:00 Uhr ct
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Ort: ka:punkt 
Grupenstr. 8, 30159 Hannover 
Parkhäuser gibt es in der Schmiedestraße und der Röselerstraße/Ecke Marktstraße. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der ka:punkt vom Hauptbahnhof, vom Kröpcke und von der Haltestelle Markthalle/Landtag zu erreichen.

Anschließend gemütliches Beisammensein mit Imbiß 

Die Veranstaltung wird durch die Ärztekammer Niedersachsen zur Weiterbildung in der Psychosomatischen Grundversorgung sowie für die Zusatztitel „Psychotherapie“ und „Psychoanalyse“ anerkannt und mit 3 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Studentenbeitrag: 10,- Euro 

Hörerbeitrag für Nichtmitglieder: 20,- Euro 


Kasuistische Fallvorträge

Gern weisen wir an dieser Stelle auf eine gemeinsame Veranstaltung des Lehrinstituts für Psychoanalyse und Psychotherapie Hannover (DPG) und des Winnicott Instituts hin:


03./04.06.2016


Kasuistische Fallvorträge

Moderation:
Ross A. Lazar

Die Kasuistiken bieten einen Einblick in die Arbeit von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuteni und Erwachsenentherapeuten und geben Gelegenheit die Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Besonderheiten der psychoanalytischen bzw. tiefenpsychologischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern einerseits und andererseits mit Erwachsenen kennenzulernen.

Programm
Freitag 03.06.2016 19:00 bis 19:30: Begrüßung
Kasuistischer Fallvortrag - Moderation: Ross A. Lazar
19.30 bis 21.00 Uhr: Kasuistik 1
Frau Freda Eidmann (Praxis für Psychotherapie, Supervision und Weiterbildung ISA Institut für Integrative SystemAufstellungen)

Samstag 04.06.2016 Kasuistische Fallvorträge - Moderation: Ross A. Lazar
10.00 – 11.30 Uhr: Kasuistik 2
Frau Dipl.-Psych. Ursula Nagy (Lehrinstitut)
12.00 – 13.30 Uhr: Kasuistik 3
Frau Esra Taptik-Malik (Winnicott Institut)
Mittagspause
15.00 – 16.30 Uhr: Kasuistik 4 Herr Dr. Karsten Peters (Lehrinstitut)


Unkostenbeitrag für Freitag und Samstag:
Weiterbildungskandidat: 30,00 € 
Mitglieder/Gäste: 60,00 €

Anmeldung im jeweiligen Sekretariat der Institute