Christoph Herrmann-Lingen – Männerherzen, Frauenherzen, gebrochene Herzen: Bedeutung von Geschlecht und Paarbeziehung in der Psychosomatik von Herzerkrankungen

HAPP-Veranstaltung Nr. 207 – Mittwoch, 22. Juni 2016 
[ka:punkt, Grupenstr. 8]

Männerherzen, Frauenherzen, gebrochene Herzen: Bedeutung von Geschlecht und Paarbeziehung in der Psychosomatik von Herzerkrankungen

Das Motiv des gebrochenen Herzens beschäftigt Menschen seit der Antike. Die psychokardiologische Forschung konnte vielfach belegen, dass emotionale Belastungen in der Tat sowohl die Genese der koronaren Herzkrankheit (KHK) begünstigen als auch eine wichtige Rolle bei der Auslösung von Herzinfarkten und anderen akuten kardialen Krankheitsbildern spielen. Mit dem „broken heart syndrome“ wird ein eigenständiges Krankheitsbild mit psychischen Stressbelastungen, u.a. durch Trennungserfahrungen, in Verbindung gebracht. Dieses Syndrom tritt ganz überwiegend bei Frauen auf, während der Herzinfarkt gemeinhin als typische Männerkrankheit gilt. Das ist zwar oft eine fatale Fehleinschätzung, doch man findet auffällige Geschlechtsunterschiede im psychosozialen Risikoprofil wie auch in der Verarbeitung von Herzkrankheiten. Die Bedeutung sowohl der Risikofaktoren wie der Bewältigungsressourcen in Paarbeziehungen ist Grundlage der Empfehlung, PartnerInnen von HerzpatientInnen aktiv in die (auch psychotherapeutische) Behandlung einzubeziehen. Der Vortrag widmet sich all diesen Aspekten und gibt Anregungen für den psychotherapeutischen Umgang mit PatientInnen und ihren PartnerInnen.


Referent:  
[Bildnachweis: idw-online]












Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen, Facharzt für Innere Medizin – Psychotherapie, ist seit 2007 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen, wo er schon 2004/5 eine Professur für Psychokardiologie innehatte. 2005-2007 leitete er die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Marburg. Er ist national und international anerkannter Vertreter der internistischen Psychosomatik mit Schwerpunkt im Gebiet der Psychokardiologie. U.a. ist er Mitbegründer und -Leiter der Arbeitsgruppe "Psychosomatik in der Kardiologie" im DKPM, Präsidiums-Mitglied der AWMF und Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften. Forschungsschwerpunkte: Psychokardiologie, internistische Psychosomatik, Psychoonkologie.

Termin: Mittwoch, den 22. Juni 2016, 19:00 Uhr ct
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Ort: ka:punkt 
Grupenstr. 8, 30159 Hannover 
Parkhäuser gibt es in der Schmiedestraße und der Röselerstraße/Ecke Marktstraße. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der ka:punkt vom Hauptbahnhof, vom Kröpcke und von der Haltestelle Markthalle/Landtag zu erreichen.

Anschließend gemütliches Beisammensein mit Imbiß 

Die Veranstaltung wird durch die Ärztekammer Niedersachsen zur Weiterbildung in der Psychosomatischen Grundversorgung sowie für die Zusatztitel „Psychotherapie“ und „Psychoanalyse“ anerkannt und mit 3 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Studentenbeitrag: 10,- Euro 

Hörerbeitrag für Nichtmitglieder: 20,- Euro