Kämmerer: Träume – verstörend vertraut

HAPP-Veranstaltung Nr. 205 – Mittwoch, 24. Februar 2016

Träume – verstörend vertraut
Überlegungen zu den Zumutungen von Träumen – Leben ist Resonanz.

Träume sind Resonanz und lösen Resonanz aus. Träume dienen der Konsolidierung des Gedächtnisses und damit dem Zukunftsentwurf des Träumers. „Große“ Träume gehen über die Verarbeitung unverarbeiteter Tagesreste hinaus. In einer Bilder-Sprache entwerfen sie Szenen, die wie Gemälde ohne Anfang und Ende sind. Diese Sprache muß als Anrede an den Träumer verstanden werden. Ein mitschwingender Dialog ermöglicht den Ausdrucksgehalt des Traums mittels der Assoziationen zu erkennen und den abstrakte Traumgedanken zu formulieren. Der kommunikative Charakter des Traumes wird sichtbar. Ihre Sprache ist dabei oft karikierend zugespitzt und von geradezu beißendem Spott. Träume mahnen mit großem Nachdruck überfällige Entscheidungen und Entwicklungsschritte an. Dies muss vom Träumer verstanden und beantwortet werden, sonst wiederholen sich diese Träume quälend repetitiv. Träume halten dem Träumer einen Spiegel vor: in seinen Beziehung zur Mitwelt, genauso aber auch, indem sie die Entfaltung seiner Möglichkeiten anmahnen.


Referent: Dr. med. Wolfgang Kämmerer 
[Quelle: dewezet.de]
ist Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytiker. Er war lange tätig an der Abt. Innere Medizin II - Schwerpunkt Allgemeine klinische und psychosomatische Medizin – der Medizinischen Klinik der Universität Heidelberg unter der Leitung von Paul Christian und Peter Hahn. 1984 Aufbau und bis 2013 Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin im Krankenhaus der Henriettenstiftung Hannover. Dort intensive klinische und wissenschaftliche Beschäftigung mit der fokalen Psychotherapie. Vielfache Lehrtätigkeit, u.a. als Lehrbeauftragter der MHH. Veröffentlichungen zu vielen Gebieten klinischer Psychosomatik, zu methodischen Problemen der Diagnostik und zur Therapie. 
Literatur: 
Körpersymptom und Psychotherapie, 2. Aufl.1999, VAS, Frankfurt a. M. 
Auf der Suche nach dem Wort, das berührt – Intersubjektivität und Fokus im Psychosomatischen Dialog, 2016, Springer, Heidelberg/Berlin (bei GoogleBooks)
- Friedrich Meinecke und das Problem des Historismus, Verlag Peter Lang, 2014

Termin: Mittwoch, den 28. Februar 2016, 19:00 Uhr ct
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Ort: Friederikenstift, Hannover, Kleiner Vortragssaal 
Holzmarkt 5, Humboldtstr. 5, 30169 Hannover 
Anreise mit der Linie 17 - Haltestelle "Humboldstraße, Parken im Parkhaus oder den umliegenden Straßen

Anschließend gemütliches Beisammensein mit Imbiß 

Die Veranstaltung wird durch die Ärztekammer Niedersachsen zur Weiterbildung in der Psychosomatischen Grundversorgung sowie für die Zusatztitel „Psychotherapie“ und „Psychoanalyse“ anerkannt und mit 3 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Studentenbeitrag: 10,- Euro 

Hörerbeitrag für Nichtmitglieder: 20,- Euro