Klinische Bindungsforschung: Konzepte - Ergebnisse - Bedeutung für die Praxis
Die Bindungstheorie hat in den letzten Jahren unter Psychotherapeut*innen eine zunehmende Rezeption gefunden. Sie ist für viele Psychotherapeut*innen deshalb so attraktiv, da sie therapieschulenübergreifend wichtige theoretische Konzepte und empirische Befunde zum Verständnis der Entwicklung psychischer Störungen sowie deren Behandlung anbietet. Insbesondere die Annahme, dass die Wirkungsweise von Psychotherapie auf einer korrigierende Beziehungs- (bzw. Bindungs-)Erfahrung beruht, erscheint durch die Bindungstheorie gestützt. Tatsächlich ist die empirische Befundlage hierzu aber gar nicht so ganz klar.
Im Vortrag werden die grundlegenden Konzepte der Bindungstheorie dargestellt und die aktuelle empirische Befundlage skizziert. Anhand der Audio-Aufnahmen von Patient*innen aus ihren Therapiesitzungen sowie des mit ihnen geführten Erwachsenenbindungsinterviews soll verdeutlicht werden, wie sich das Bindungsmuster von Patient*innen in deren Psychotherapie widerspiegelt. Abschließend werden Konsequenzen für die therapeutische
Praxis im Sinne einer bindungstheoretisch informierten Psychotherapie erörtert.
Referent:
Prof. Dr. phil. Klaus-Peter Seidler
ist Ambulanzleiter und Ausbildungsbeauftragter am
Institut für Psychotherapeutische Aus- und Weiterbildung (IPAW) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er studierte Psychologie an der Universität Hamburg und war dann ab 1985 zunächst als wissenschaftlicher Angestellter und dann als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bielefeld an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft tätig, wo er 1990 promovierte. 1995 übernahm er eine Tätigkeit als psychologischer Leiter der Tagesklinik der Abteilung Sozialpsychiatrie und Psychotherapie an der MHH. 2017 wechselte er ins IPAW. Er erhielt 2004 die Venia legendi für „Klinische Psychologie“ an der
MHH; der Titel seiner Habilitationsschrift lautete „Der Einfluss der Bindungsrepräsentation von Psychotherapiepatienten auf den Therapieprozess“. 2008 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der MHH ernannt. Er ist approbierter Psychologischer Psychotherapeut mit der Fachkunde für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Zudem ist er Ausbilder in Klienten zentrierter Psychotherapie und Therapeut für Konzentrative Bewegungstherapie
Termin: 26.06.2019 19 Uhr st
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Ort: Leibnizhaus Hannover, Leibnizsaal
Holzmarkt 5, 30159 Hannover
Parkplätze sind hinter der Markthalle, in den umliegenden Parkhäusern, in der
Culemannstraße oder am Neuen Rathaus, Friedrichswall zu finden.
Anschließend gemütliches Beisammensein mit Imbiß
Die Veranstaltung wird durch die Ärztekammer Niedersachsen zur
Weiterbildung in der Psychosomatischen Grundversorgung sowie für
die Zusatztitel „Psychotherapie“ und „Psychoanalyse“ anerkannt.
Fortbildungspunkte sind beantragt.
Studentenbeitrag: 10,- Euro
Hörerbeitrag für Nichtmitglieder: 20,- Euro
Der Zugang ist barrierefrei.
Bitte denken Sie an Ihren Barcode
|